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Kandi, Chonge, Kanchi, Dorje und eine lange Liste neuer Patenkinder

Die Schuljahresendprüfungen sind nun abgeschlossen und nach zwei Jahren wird auch das Hostel, indem Chonge und Kandi ausnahmsweise wohnen durften, zum neuen Schuljahr 22/23 wieder regulär eröffnet. Wir sind super froh, dass die beiden die Chance bekommen hatten dort zu leben. Schule wäre für die beiden in den zwei Jahren der  auf- und abflauenden Coronawellen sonst ausgefallen.

Auf dem Rückweg unserer Reise ins Dorf haben wir dieses Jahr Begleitung von Kanchi und dem Vater der dreien, Pemba, gehabt. Kanchi wird zum neuen Schuljahr in der Kailash Bodi Schule in Kathmandu eingeschult.

Es sind wirklich zwiespältige Gefühle, die mich auf so einem Weg begleiten. Aber um überhaupt eine halbwegs ordentliche Chance auf Bildung zu bekommen, gibt es leider keinen anderen Weg, als die Kinder an eine „so-sicher-und-gut-wie-eben-mögliche“ Schule zu bringen. Und dann fährt man ein in das Chaos der super stinkigen, verschmutzen und immer mit Wasserknappheit kämpfenden Stadt Kathmandu……

Alle drei Kinder sind in Hill geboren (Hausgeburten), die Eltern sind super! Die Mutter ist Analphabetin, der Vater hatte nur ungefähr drei Jahre die Dorfschule besucht. Er kann minimal lesen und schreiben. Die beiden arbeiten hart Tag für Tag. Landwirtschaft, (alles von Hand!) .. und Pemba verdient etwas Geld im kleinen Zeitfenster der Expeditionen auf den Mt. Everest –  als Träger!

Um sich eine klitzekleine Vorstellung von dem zu machen, was die drei Kinder erleben:

Kandi (mittlerweile 15 Jahre) hat nach drei Jahren an der „Kailash Bodi School“ ein super Zeugnis bekommen. Sie wurde nach den 5 Jahren Dorfschule in Klasse 4 eingestuft und hat sich mit viel Fleiß durchgekämpft bis zu diesem Tag. Bald startet sie jetzt in Klasse 7!

Chonge (13 Jahre) hatte etwas Anlaufschwierigkeiten. Er wurde vor einem Jahr, im zweiten Coronajahr, dort eingeschult. Man erinnere sich, er hatte sich ein paar Wochen davor den Arm im Dorf gebrochen … (anderes Kapitel)… nicht weniger „interessant“ (Ich bin sehr froh, dass ICH diese Tortur nicht habe erleben müssen!)

Er startete mit Klasse 4, nach den Jahren der Dorfschule und hat sie jetzt noch einmal wiederholt! Dieses Mal BESTANDEN, und ich freue mich riesig. Im kommenden Schuljahr startet er also mit Klasse 5.

Man darf nicht vergessen, dass eine zusätzliche Schwierigkeit für die Kinder ist, dass die Unterrichtssprache ENGLISH ist…

Und nun KANCHI (11/12 Jahre – genau ist schwierig zu sagen J)

Mit uns angereist, das erste Mal weiter als bis Bumberi (ein Dorf nebenan)…auf Reise in die Großstadt. Nach dem Test an der Schule wurde sie in Klasse 3 eingestuft! Sie wird in diesem Jahr erst beginnen … zu lernen, was „Schule“ bedeutet. Immer wieder macht es mich traurig zu sehen, dass UNSERE Welt den Wert von „Schule“ verfallen lässt, … Aber das ist ein anderes Thema.

Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass diese drei tatsächlich einen guten Weg beschreiten! GUT für SICH…

Es sind drei wunderbare Kinder. Die ersten, denen ich damals in Hill begegnete. Und es ist schön sie jedes Jahr wieder zu sehen.

Ja, da haben wir nun dauerhafte „Vereinskosten“ übernommen. Langzeit Verpflichtungen, sind ein paar dazu gekommen (so lange wir das eben leisten können!). 4 Kinder auf „ordentlichen“ Schulen. Neben den DREIEN oben fördern und unterstützen wir auch Nimas Kinds Schulbesuch (5) finanziell.

Nima’s Bruder Dorje, hat mittlerweile erfahren, dass er Epilepsie hat. Ich bin sehr froh, dass er in Kathmandu untersucht und behandelt werden konnte. Noch immer glaubt man dort in vielen Regionen seltsames über solche „Krankheiten“. Meist wird nicht darüber gesprochen. Da Nima zu der Zeit aber in Deutschland war und Dorje drei oder viermal innerhalb dieser kurzen Zeit umgekippt war konnten wir da etwas nachhelfen. Ja das wird vielleicht bedeuten,  dass er lebenslang Medikamente nehmen muss. Bisher haben diese jedoch geholfen und er hat keine weiteren Anfälle mehr. Billig sind sie nicht, die Medikamente, aber so lange man helfen kann… machen wir das. Dorje wohnt mit seiner Frau im Dorf, verdient sein Geld auch im „Everest-Business“ als Träger.. – das wäre ohne die Medikamente nicht mehr denkbar! Und Dorje ist noch keine 30 Jahre alt.

Die Liste unserer 10-Euro-Patenkinder ist natürlich noch etwas länger geworden,…

Ich freue mich über alles, was wir ermöglichen können. So lange wir das eben können!

DANKE an alle, die uns in irgendeiner Form unterstützen, helfen, begleiten …

   

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